{"id":152,"date":"2011-11-23T12:34:43","date_gmt":"2011-11-23T12:34:43","guid":{"rendered":"http:\/\/ari-bildung.dede\/?p=152"},"modified":"2017-04-29T09:42:08","modified_gmt":"2017-04-29T09:42:08","slug":"ages-6-9-the-ability-to-reflect-on-oneself-and-the-environment","status":"publish","type":"post","link":"http:\/\/ari-bildung.de\/2011\/11\/23\/ages-6-9-the-ability-to-reflect-on-oneself-and-the-environment\/","title":{"rendered":"Alter 6-9: Die F\u00e4higkeit, \u00fcber sich selbst und die Umgebung nachzudenken"},"content":{"rendered":"

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Vom 6. bis zum 9. Lebensjahr findet eine bedeutende Ver\u00e4nderung in der Entwicklung des Kindes statt.<\/strong><\/p>\n

Das Kind kommt aus seinem individuellen Raum heraus und wird sich der Umgebung bewusst. Dadurch wird es f\u00e4hig, sich und seine Umgebung zu reflektieren. Die Kinder sind nun f\u00e4hig, h\u00f6here Konzepte wie das (soziale) Umfeld, den Sinn des Lebens oder die Grundlagen h\u00f6herer Mathematik zu verstehen. Deshalb ist dies der ideale Altersabschnitt f\u00fcr den Beginn der Vermittlung dieser Konzepte.<\/p>\n

Auch die Einf\u00fchrung k\u00fcnstlerischer F\u00e4higkeiten wie Singen, vor Publikum aufzutreten und die eigenen Gedanken m\u00fcndlich und schriftlich auszudr\u00fccken ist in diesem Altersabschnitt sinnvoll.<\/p>\n

Neben dem Erlernen von sozialer Kompetenz wird dem Kind dadurch auch klar, dass die Arbeit in der Gruppe die eigene Kreativit\u00e4t steigert.<\/p>\n

Beginnend mit dieser Altersgruppe ist es wichtig, Kinder zu altersgerechten Ausfl\u00fcgen und Exkursionen mitzunehmen, um sie mit dem \u201eLeben in der richtigen Welt\u201c vertraut zu machen.<\/p>\n

Werden die oben beschriebenen Aktivit\u00e4ten richtig eingef\u00fchrt, wird das Kind sowohl mit seinen eigenen Gedanken und Verlangen als auch mit denen seines Umfelds vertraut. Das Kind wird dabei tiefer verstehen lernen, wodurch es selbst und andere motiviert werden und wird in der Lage sein, sich in andere Menschen in den verschiedensten Lebenslagen hineinzuversetzen.<\/p>\n

\u201cGerichtsverhandlungen\u201d f\u00fcr die Jugend<\/strong><\/p>\n

Jede Empfindung und jeder Gedanke in uns entsteht aus zwei entgegengesetzten Kr\u00e4ften oder Sinneswahrnehmungen: heiss und kalt, Anziehung und Abstossung, Hass und Liebe usw. Diese Kombination von Gegens\u00e4tzen macht unser ganzes Leben aus. K\u00f6nnten wir keine Dunkelheit wahrnehmen, w\u00e4ren wir nicht im Stande, Licht zu erkennen und h\u00e4tten wir nichts Bitteres gekostet, w\u00fcssten wir nicht was s\u00fcss ist. Unsere F\u00e4higkeit, andere zu beurteilen und zu kritisieren ist unabdingbar f\u00fcr unser Einf\u00fchlungsverm\u00f6gen gegen\u00fcber ihnen.<\/p>\n

Ab dem sechsten Lebensjahr beginnt sich in einem Kind die Neigung auszubilden, sich und andere zu beurteilen. Es ist daher wichtig, das Kind ab diesem Alter an die Entwicklung der richtigen Verbindung mit seinem Umfeld heranzuf\u00fchren und ihm zu helfen, aktuelle und zuk\u00fcnftige Eindr\u00fccke zu verstehen. Viele Psychologen best\u00e4tigen heute, dass Leuten, welche Terroranschl\u00e4ge oder andere physische Missbr\u00e4uche ver\u00fcben, genau diese Art von F\u00fchrung im Kindesalter fehlte. Diese Individuen handeln aus dem Wunsch, sich von anderen anerkannt zu f\u00fchlen, von anderen als wichtig und speziell betrachtet zu werden und und der Suche nach einem Ort, wo sie sich in die Gesellschaft integrieren k\u00f6nnen. Das passiert, weil ihnen niemand geholfen hatte, den richtigen Weg zur Verbindung mit dem Umfeld zu verstehen, als sie jung waren. Niemand zeigte ihnen, wie man Aufmerksamkeit, Anerkennung und Ansehen auf richtige Art und Weise erlangt und diese Leere treibt sie dazu, diese Ziele mit allen Mitteln zu erreichen. [1]<\/p>\n

Wir k\u00f6nnen unseren Kindern helfen, diese negativen Ausdr\u00fccke in der Gesellschaft zu vermeiden, indem wir ihnen den richtigen Weg zur Verbindung mit anderen als \u00dcbungen im Rahmen ihrer Erziehung zeigen Die Kinder m\u00fcssen durch Rollenspiele lernen, mit verschiedenen Umst\u00e4nden, die sie im Leben antreffen werden, umzugehen. Dazu geh\u00f6ren Situationen von Eifersucht, Macht, Kr\u00e4ftemessen, L\u00fcgen und Betr\u00fcgen. Nach dem sie diese Situationen im Rollenspiel durchlebt haben, sollten sie diskutieren, was passiert ist und warum sie wie reagiert haben. Fragen, wie die folgenden sollten nachfolgend er\u00f6rtert werden:<\/p>\n

\u201eWas ist der Grund f\u00fcr das negative Geschehnis?\u201c\u201eIst es ein Resultat der menschlichen Natur?\u201c\u201eWenn ja, ist es m\u00f6glich, \u00fcber sie hinauszuwachsen?\u201c<\/p>\n

Die Kinder sollten im Rahmen des Unterrichts Gericht halten, um zu lernen mit F\u00e4llen von Missbrauch und Diebstahl umzugehen: ein Kind spielt dabei die Rolle des T\u00e4ters, ein anderes die des Opfers. Weitere zwei Kinder k\u00f6nnen die Mutter und den Vater des Opfers spielen, w\u00e4hrend der Rest der Klasse Richter, die Jury, Ankl\u00e4ger und Verteidigung usw. sind. Die Kinder sollen das Szenario ernst nehmen, so als ob sie sich tats\u00e4chlich in dieser Rolle bef\u00e4nden. Zum Beispiel sollte der T\u00e4ter beweisen, dass er unschuldig ist und er keine andere Option hatte, als so zu handeln. Nach der ersten Anh\u00f6rung des Gerichtes ist es ratsam, den Kindern eine Pause einzur\u00e4umen und anschliessend die Rollen zu tauschen. Wenn ein Kind vorher die Rolle des Opfers spielte, sollte es nun die der Mutter oder des Vaters des T\u00e4ters spielen.<\/p>\n

Dies wird den Kindern erm\u00f6glichen, verschiedene Rollen zu erleben und sich in ihnen zu beobachten. Sie werden anfangen, sich Fragen zu stellen wie \u201cWie konnte ich gestern denken, dass er falsch liegt, w\u00e4hrend ich heute v\u00f6llig \u00fcberzeugt bin, dass er recht hat?\u201d. Als Resultat wird daraus weit mehr als ein Spiel, weil die Kinder stufenweise nach dem h\u00f6heren Sinn des Lebens fragen, und ihn verstehen werden. Sie werden anfangen, sich in andere einzuf\u00fchlen und \u201cihren N\u00e4chsten zu f\u00fchlen\u201d. Das Kind wird anfangen, zu verstehen, dass andere auch Recht haben k\u00f6nnen, auch wenn es selber eine andere Meinung vertritt. Es wird verstehen, dass es sich morgen in einer anderen Lage befinden k\u00f6nnte und entwickelt daher Gef\u00fchle der Empathie, die F\u00e4higkeit, sich mit anderen Leuten und anderen Realit\u00e4tskonzepten zu identifizieren. Eine weitere M\u00f6glichkeit, diese \u00dcbung zu erweitern ist, die Diskussion via Internet zu streamen und so eine virtuelle Gemeinschaft von Kindern, welche ihre Meinung zum Thema \u00e4ussern, miteinzubeziehen.<\/p>\n

Durch diese \u00dcbung werden die Kinder die F\u00e4higkeit entwickeln, mit verschiedenen Leuten zu kommunizieren, sogar wenn diese nicht mit ihnen einverstanden sind, oder sie gar hassen, weil sie verstehen, dass sie sich in der Zukunft ebenfalls in der anderen Situation befinden k\u00f6nnten. Am wichtigsten bei dieser Art der Erziehung ist, dass die Kinder sich an das Leben in einer globalen und vernetzten Welt gew\u00f6hnen werden. Zum Beispiel werden sie ein intuitives Verst\u00e4ndnis f\u00fcr die abstrakten Tatsachen der Quantenphysik entwickeln: Jeder von uns beinhaltet alle m\u00f6glichen Situationen, und jede Person hat einen Platz in dieser Welt, und deswegen m\u00fcssen wir allen gegen\u00fcber geduldig und tolerant sein.<\/p>\n

Wenn wir unseren Kindern verst\u00e4ndlich machen k\u00f6nnen, dass wir alle st\u00e4ndigen Ver\u00e4nderungen unterworfen sind (sowie sich unsere eigene Meinung w\u00e4hrend eines Spiels oder einer Diskussion oder als Resultat davon pl\u00f6tzlich \u00e4ndern kann) und dass wir vor keiner Ver\u00e4nderung Angst haben sollten, werden sie im Stande sein, ihre Entwicklung w\u00e4hrend des ganzen Lebens fortzusetzen. Dies wird den Beginn der wahren Reifung des Kindes in ein \u201cmenschliches Wesen\u201d markieren, weil ein menschliches Wesen jemand ist, der seine tierischen Verlangen und Triebe \u00fcberwinden und sich selber von einer weiteren Perspektive des Kollektivs sehen, beurteilen und analysieren kann.<\/p>\n

Wie bringt sich der Erzieher in dieses Rollenspiel ein? Seine Verantwortung ist es, die Diskussion interessant und realistisch zu halten, so dass jeder versteht, was diskutiert wird und dass nicht zu unn\u00f6tigen Themen abgeschweift wird.<\/p>\n

Die Dauer eines Rollenspiels kann von wenigen Minuten bis zu zwei Stunden sein und sollte damit abschliessen, dass die Kinder ihre w\u00e4hrend des Spiels gesammelten Eindr\u00fccke miteinander teilen.<\/p>\n

Die Grundprinzipien f\u00fcr die \u00dcbung sind:<\/p>\n

1. Die Situation sollte realistisch und f\u00fcr das Leben der Kinder relevant sein<\/p>\n

2. Das Thema der Diskussion sollte an das Alter der Kinder und deren Verst\u00e4ndnisniveau angepasst sein. Das wichtigste zu lernende Konzept ist, dass andere Leute ihre eigene Meinung haben d\u00fcrfen. Wir sind alle Menschen und als solche haben wir alle Schw\u00e4chen, Probleme und Dinge an uns, die wir nicht m\u00f6gen. Spiele wie dieses werden uns bef\u00e4higen, die korrekturbed\u00fcrftigen Dinge zu korrigieren und die guten Dinge in anderen zu sehen und zu betonen.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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