{"id":210,"date":"2011-11-29T14:13:43","date_gmt":"2011-11-29T14:13:43","guid":{"rendered":"http:\/\/ari-bildung.dede\/?p=210"},"modified":"2017-04-29T09:33:09","modified_gmt":"2017-04-29T09:33:09","slug":"klima-jetzt-sind-wir-dran","status":"publish","type":"post","link":"http:\/\/ari-bildung.de\/2011\/11\/29\/klima-jetzt-sind-wir-dran\/","title":{"rendered":"Klima – jetzt sind wir dran"},"content":{"rendered":"

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\u201cBis jetzt konfrontierte der Mensch die Natur \u00a0– von jetzt an wird er von seiner eigenen Natur konfrontiert werden.\u201d<\/em><\/strong><\/div>\n
– Dennis Gabor, Die Zukunft erfinden, 1964<\/em><\/strong><\/div>\n

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Der Meeresspiegel steigt an, D\u00fcrreperioden breiten sich aus, der Winter ist k\u00e4lter, der Sommer ist hei\u00dfer, die Eiskappen schmelzen, und das Klima ist allgemein au\u00dfer Kontrolle geraten. Es gibt die Vogelgrippe, die Schweinegrippe, die Bienen verschwinden und K\u00e4fer verzehren ganze W\u00e4lder. In der Tat kippt die Erde mehr und mehr aus dem Gleichgewicht.<\/div>\n
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Pr\u00e4sident Obamas <\/em>Sachverst\u00e4ndigenrat f\u00fcr Wissenschaft und Technologie<\/em> warnte<\/a>, dass wenn die U.S. und andere L\u00e4nder nicht schnell genug handeln, um den Klimawandel zu stoppen, Ver\u00e4nderungen auftreten werden, die die Wissenschaftler als \u201cUmkipp Punkt\u201d bezeichnen:<\/div>\n
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  • \u201cDie Erde k\u00f6nnte nur sechs Jahre vom Verlust des arktischen Meereis im Sommer entfernt sein, sagte er, und dies hat das Potential, das Klima in unvorhersehbarer Weise zu ver\u00e4ndern.<\/li>\n
  • Die Freisetzung gefrorenen Methangases aus tauendem Permafrost in Sibirien<\/li>\n
  • Mehr und gr\u00f6\u00dfere, unkontrollierbare Gro\u00dfbr\u00e4nde weltweit.\u201d<\/li>\n<\/ul>\n<\/div>\n

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    Obamas Berater warnten auch vor schwerer D\u00fcrre und dem Ansteigen des Meeresspiegels. Die Situation ist so ernst, dass John Holden, Obamas oberster wissenschaftlicher Berater, vorschlug, zu erw\u00e4gen \u201cSchwefelpartikel in die h\u00f6here Atmosph\u00e4re zu schie\u00dfen\u201d, um k\u00fcnstlich die Atmosph\u00e4re abzuk\u00fchlen.<\/div>\n
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    Aber wie kam die Erde in so einen Zustand? Wir w\u00fcrden gerne eine anders geartete Betrachtungsweise zur Beantwortung dieser Frage anbieten, einen Ansatz, der sich eher mit der Wurzel des Problems besch\u00e4ftigt, als mit seinen Erscheinungen.<\/div>\n
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    Gleichgewicht und Wechselwirkung<\/strong><\/div>\n
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    Um zu verstehen, warum die Erde dabei ist, aus der Balance zu kippen, lassen Sie uns kurz den Begriff \u201cNatur\u201d betrachten. Die erste Vorstellung, die einem bei dem Wort \u201cNatur\u201d in den Sinn kommt, ist vielleicht eine von B\u00e4umen, Landschaften oder Tieren. Diese sind alle Bestandteile der Natur, aber sie sind lediglich Elemente eines viel weiteren Systems. Eine st\u00e4rker ausgepr\u00e4gte Weitwinkel-Perspektive enth\u00fcllt, dass die Natur weit mehr ist als Pflanzen, Tiere und Berge. Die Natur ist ein Regelsystem, das f\u00fcr die einwandfreie Funktionalit\u00e4t und das Wohlergehen jedes seiner Teile verantwortlich ist. Dieses Regelsystem umspannt die Gesamtheit der Realit\u00e4t, und bem\u00fcht sich, alle seine Bestandteile in Gleichgewicht und Harmonie zu bringen.<\/div>\n
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    Wenn wir Elemente in der Natur isolieren und sie einzeln untersuchen, werden sie uns so erscheinen, als funktionierten sie unabh\u00e4ngig. Aber wenn wir ihre Funktionalit\u00e4t innerhalb des Gesamtsystems bedenken, werden wir sehen, dass jedes Element einen Teil seiner eigenen Verg\u00fcnstigungen abgibt, um zur Schaffung eines harmonischen Systems beizutragen, in dem alle f\u00fcr das Allgemeinwohl arbeiten.<\/div>\n
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    Ein Blick aus der Vogelperspektive auf die Natur deckt auf, dass dieses Regelsystem auf jedes Element der Natur Anwendung findet. Sie ist ein K\u00f6rper, der Myriarden von Organen beinhaltet, und die Harmonie zwischen ihnen erm\u00f6glicht die Kontinuit\u00e4t allen Lebens.<\/div>\n
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    Ein Ameisenstaat beispielsweise besteht aus Millionen von Ameisen im perfekten Einklang. Aber diese Kolonie ist nur ein Teil zahlreicher anderer Komponenten – die oft zu konkurrrieren scheinen – die gemeinsam ein ausbalanziertes \u00d6kosystem bilden.<\/div>\n
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    Beispiele der faszinierenden Wechselbeziehungen sind in der Natur reichlich vorhanden: Bienen, die Blumen best\u00e4uben, Geier, die Kadaver fressen, welche von R\u00e4ubern zur Verrottung hinterlassen wurden, Mistk\u00e4fer, die sich von F\u00e4kalien anderer Tiere ern\u00e4hren, usw.<\/div>\n
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    Dann ist da der Mensch. Beispiele, wie Menschen die Natur mi\u00dfbrauchen, sind so allgegenw\u00e4rtig, dass es \u00fcberfl\u00fcssig erscheint, sie auch nur zu erw\u00e4hnen. In der Tat w\u00e4re es sicher, zu sagen, dass es nicht einen einzigen Bereich menschlicher Besch\u00e4ftigung gibt, in dem wir die Natur nicht aus dem Gleichgewicht werfen.<\/div>\n
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    Das fehlende Bindeglied<\/strong><\/div>\n
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    W\u00e4hrend ein L\u00f6we sich an ein Zebra heranpirscht, nur um seinen Magen zu f\u00fcllen, genie\u00dft der Mensch seine \u00dcberlegenheit \u00fcber andere. Die menschliche Rasse ist die einzige Kreatur, die w\u00fcnscht, die Umgebung f\u00fcr ihr Eingeninteresse auszubeuten. Wir geben uns nie zufrieden mit dem, was wir haben; wir nehmen von der Umwelt weit mehr als das, was wir wirklich brauchen, und wir gewinnen den Leiden der anderen Freude ab.<\/div>\n
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    An der Basis des menschlichen Sozialverhaltens steht das Ego, das stets das Eigeninteresse dem Anteil am Allgemeinwohl vorzieht. Aber ob wir uns dessen bewu\u00dft sind oder nicht, wir sind Teil der Natur, und die Tatsache, dass wir f\u00fchlen, dass wir \u201cdar\u00fcber\u201d sind, versetzt uns in eine gef\u00e4hrliche Situation. Wenn wir uns selbst helfen wollen, m\u00fcssen wir mit der einzigen Ursache beginnen, die das Gleichgewicht der Natur durchbricht: uns selbst.<\/div>\n
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    Praktische Ma\u00dfnahmen<\/strong><\/div>\n
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    • In Beziehung zur Erde<\/li>\n<\/ul>\n<\/div>\n
      Wir m\u00fcssen mehr R\u00fccksicht auf die Erde nehmen, verstehen, dass wir auf einem kleinen Planeten leben, und dass wir alle voneinander abh\u00e4ngen. Wir haben keine andere Erde, zu der wir fliehen k\u00f6nnen, wenn wir diese eine \u00fcber die Umkehr hinaus ersch\u00f6pft und verschmutzt haben, so dass wir uns jetzt mit dem Verst\u00e4ndnis benehmen m\u00fcssen, dass wenn wir uns nicht verantwortlich verhalten, unsere Kinder keinen Ort zum Leben haben werden.<\/div>\n
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      • Menschliche Beziehungen<\/li>\n<\/ul>\n<\/div>\n
        Die Drosselung der CO2-Emissionen und das Recycling sind alles wichtige und ehrenwerte Handlungen, die wir ausf\u00fchren m\u00fcssen. Dennoch, in unserem derzeitigen selbstzentrierten Geistesrahmen sind sie so effektiv wie Aspirin gegen\u00fcber Krebs. Diese Ma\u00dfnahmen lassen uns uns m\u00f6glicherweise momentan besser f\u00fchlen, aber sie l\u00f6sen nicht das wahre Problem.<\/div>\n
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        Erst wenn wir beginnen, unsere menschlichen Beziehungen zu ver\u00e4ndern, werden wir beginnen, das Gesamtgleichgewicht der Natur wiederherzustellen. Wenn wir bedenken, dass das einzige Element in der Welt au\u00dferhalb der Gleichgewichtes unser Egoismus ist, erinnern wir uns, dass dies auch die einzige Sache ist, die der Ausbesserung\u00a0bedarf.<\/div>\n
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        Um uns damit zu befassen, m\u00fcssen wir Erziehungsprogramme f\u00f6rdern, die gegenseitige R\u00fccksichtnahme vorantreiben, Gleichheit, und am wichtigsten – das Verst\u00e4ndnis der Natur im Allgemeinen und der menschlichen Natur im Besonderen. Wir sollten die bildenden Institutionen bef\u00e4higen, diese Programme zu initiieren, in jedem Land und weltweit, durch eine global koordinierte Anstrengung. Die Infrastruktur und die Institutionen, um diesen Wandel herbeizuf\u00fchren, existieren bereits; wir m\u00fcssen schlicht zusammen beschlie\u00dfen, dass wir es geschehen lassen wollen.<\/div>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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