{"id":401,"date":"2012-02-08T10:14:24","date_gmt":"2012-02-08T10:14:24","guid":{"rendered":"http:\/\/ari-bildung.dede\/?p=401"},"modified":"2017-04-29T09:29:25","modified_gmt":"2017-04-29T09:29:25","slug":"krisen-als-chance","status":"publish","type":"post","link":"http:\/\/ari-bildung.de\/2012\/02\/08\/krisen-als-chance\/","title":{"rendered":"Krisen als Chance"},"content":{"rendered":"

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Einhergehend mit der Behandlung der Symptome kann die Krise den Start einer neuen \u00c4ra der menschlichen Gesellschaft ank\u00fcndigen.<\/p>\n

In der Medizin wird die Diagnose einer Krankheit als eine gute Sache betrachtet. Sie erm\u00f6glicht uns, das Problem genau zu lokalisieren und zu behandeln. Dasselbe gilt f\u00fcr die Wirtschaft. Die Wirtschafts- und Finanzkrisen sind global und wirken sich nahezu auf jedes Land der Welt aus. Es ist schwer, den Gesamtschaden der Krise abzusch\u00e4tzen, da wir noch lange nicht an ihrem Ende angelangt sind. Es ist jedoch klar, dass die Krise eine Fortsetzung der Rezession des Jahres 2008 ist, und es die gr\u00f6\u00dfte wirtschaftliche und finanzielle Herausforderung seit der gro\u00dfen Wirtschaftskrise 1930 f\u00fcr die Welt ist, diese zu \u00fcberwinden. Die Art, wie die Regierungen, Bundesbanken und internationale Finanzinstitutionen die sich kontinuierlich entwickelnde und ausweitende Krise im Griff haben werden, wird enormen Einfluss auf die Zukunft unseres Planeten haben. Jede Krise ist eine Chance, und die gegenw\u00e4rtige bietet die M\u00f6glichkeit, den Zustand der Weltwirtschaft, des weltweiten Finanzsystems, den Stand der wirtschaftlichen und finanziellen Beziehungen im internationalen System, sowie die sozialen Beziehungen innerhalb jedes Landes und sogar innerhalb jedes Unternehmens, zu untersuchen.<\/p>\n

Selbstbeobachtung ist kein Prozess, der w\u00e4hrend einer Euphorie durchgef\u00fchrt wird. Vielmehr vollzieht er sich aufgrund von M\u00fchsal und Leid der Krise. Tats\u00e4chlich ist die globale Krise nicht auf die Wirtschaft beschr\u00e4nkt. Im Bereich der Bildung, der innenpolitischen Themen wie Scheidung und h\u00e4usliche Gewalt, der \u00d6kologie und \u00a0Schwinden der Naturressourcen der Erde, ist es genauso drastisch. Nur zu oft \u201cerinnert\u201d uns die Natur anhand Erdbeben, Tsunamis, Orkanen oder anderen Naturkatastrophen an unsere Zerbrechlichkeit, aber im Gro\u00dfen und Ganzen stellen die unmittelbaren und geahnten Auswirkungen der globalen Finanzkrise f\u00fcr uns den idealen Weckruf dar, um die Pr\u00e4missen, auf denen unsere Wirtschaft und Gesellschaft tats\u00e4chlich basieren, neu zu \u00fcberdenken.<\/p>\n

Die von der Globalisierung gestellten Herausforderungen<\/strong><\/p>\n

Die gro\u00dfe Wirtschaftskrise der 1930er Jahre und der Fehlschlag, sie mit den Paradigmen der klassischen \u00d6konomie zu \u00fcberwinden, f\u00fchrte den \u00d6konomen John Maynard Keynes (1883 -1946) dazu, das Keynesianische Modell zu entwickeln. \u00a0Dieses Modell behauptet, dass, um Wirtschaftswachstum sicherzustellen, aktives Eingreifen der Regierung in die Finanzm\u00e4rkte erforderlich ist.<\/p>\n

Acht Jahrzehnte sp\u00e4ter hat sich das Keynesianische Modell selbst als Misserfolg herausgestellt. Es l\u00f6st nicht die Weltwirtschaftskrise, welche als Finanzkrise begann und sich zu einer Krise in der Wirtschaft der gesamten Welt entwickelte, was sich in Arbeitslosigkeit, Lohnk\u00fcrzungen und daraus resultierendem sozialem Chaos widerspiegelte.<\/p>\n

Das Versagen der alten und gel\u00e4ufigen \u00a0Finanzmodelle f\u00fchrten \u00a0Nobelpreistr\u00e4ger Joseph Stiglitz dazu, festzustellen: \u201cIn gewisser Hinsicht gibt es nicht nur in unserer Wirtschaft eine Krise, es sollte eine Volkswirtschaftskrise geben.\u201d [1]<\/p>\n

Damit ein neues Wirtschaftsmuster tats\u00e4chlich erfolgreich sein kann, m\u00fcsste es die neuen Konditionen, die in der menschlichen Gesellschaft des 21. Jahrhunderts entstanden sind, in Betracht ziehen. Die Welt ist sozusagen zur Gr\u00f6\u00dfe eines Dorfes geschrumpft, in welchem gegenseitige Abh\u00e4ngigkeit und Beeinflussung untereinander wachsen. Wir sind zu einem global-integralen System geworden, das sich aus ineinander- greifenden Elementen, die zwingend miteinander verbunden sind, zusammensetzt, \u00a0wobei wir aufeinander und auf zuk\u00fcnftige Generationen gr\u00f6\u00dftenteils negativ wirken.<\/p>\n

So baut und nutzt einem Bericht des Sustainable Europe Research Institute (SERI) zufolge “Der Mensch heutzutage rund 50% mehr nat\u00fcrliche Ressourcen als noch vor 30 Jahren – das sind in etwa 60 Milliarden Tonnen Rohstoffe pro Jahr \u00a0– und angesichts der aktuellen Trends des Wachstums k\u00f6nnte sich unsere Ausbeutung der nat\u00fcrlichen Ressourcen auf 100 Milliarden Tonnen im Jahr 2030 erh\u00f6hen. “<\/p>\n

Eine weitere negative Auswirkung der Globalisierung ist die Konzentrierung von Macht und Reichtum. Entsprechend einer Pressemitteilung von Credit Suisse, \u201cbesitzt weniger als 1 % der erwachsenen Bev\u00f6lkerung 38,5 % des \u00a0Welthaushaltsverm\u00f6gens.\u201d \u00a0Diese Ver\u00f6ffentlichung f\u00fchrte zu den Kernargumenten der Occupy Bewegung, die im Herbst 2011 in zahlreichen St\u00e4dten quer durch die Vereinigten Staaten und \u00fcberall auf der Welt entstanden ist.<\/p>\n

Es wurde viel \u00fcber die Auswirkungen der Globalisierung gesagt.<\/p>\n

Der New Yorker Times Kolumnist, Thomas Friedmann, Autor von \u201cDie Welt ist flach: \u00a0Eine Kurzgeschichte des 21. Jahrhunderts\u201d, ver\u00f6ffentlichte in seiner Kolumne vom 11. Oktober 2011 zwei Theorien, die die beiden Enden der Debatte bez\u00fcglich der Auswirkung der Globalisierung repr\u00e4sentieren.<\/p>\n

(wird fortgesetzt)<\/p>\n

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